|
Dorfjugend Kinheim-Kindel e.V.
Ein Verein für unsere Jugend! |
|
|
|
|
History. Jünglingsverein Kinheim (1904-1937)
von Christian Franzen
05.1904
Der katholische Jünglingsverein Kinheim wird als Zusammenschluss christlicher Jünglinge unter dem Wahlspruch "Tugend und Fleiß ziert Jugend und Greis." gegründet1. Als Ziel und Zweck wird in der Satzung festgehalten: "1. Der Verein will seine Mitglieder zu charaktervollen Menschen und tüchtigen Staatsbürgern erziehen. 2. Durch belehrende Vorträge und Unterweisungen, zweckdienliche Wanderungen und Veranstaltungen die Jugend weiterbilden. 3. Durch gesellige Zusammenkunft die Freundschaft und den Gemeinschaftsgeist fördern." Die Mitgliedschaft im Verein konnte "jeder unbescholtene Jüngling, der das 16. Lebensjahr erreicht hat", erwerben. "Die feierliche Aufnahme findet alljährlich anlässlich einer Vereinsveranstaltung statt."
1914
Feierliche Weihe der Vereinsfahne
2.8.1914
Nach der Mobilmachung der deutschen Truppen wird in der Mittagsstunde eine Versammlung für die ausrückenden Soldaten abgehalten, in der Lehrer Gerhard Bertram Heimes eine Ansprache über die Entstehung des Krieges hält.
6.9.1915
Der Jünglingsverein tritt dem am gleichen Tag gegründeten Kriegshilfeverein bei. Er unterstützt diesen mit einem monatlichen Beitrag von 5 Mark. Der Verein hatte die Lieferung von "Liebesgaben" zur Aufgabe. Sein Vorsitzender war der Kinheimer Kaplan Bernhard Steinbach, 2. Vorsitzender Nikolaus Bartholomäus Jacoby und Schatzmeister und Schriftführer Lehrer Gerhard Bertram Heimes.
1919
Für die gefallenen Soldaten aus Kinheim zahlt der Jünglingsverein im Jahr 1919 350 M an die Pfarrei "zur Stiftung eines Seelenamtes auf 50 Jahre am Allerseelentage für die gefallenen Krieger"
1920
Der Jünglingsverein beantragt nach Ende des 1. Weltkrieges Ende die Errichtung eines Ehrenmals für die gefallenen Soldaten auf dem Pfarrwittumsgrundstück hinter der Kirche.
7.3.1920
Der Kirchenvorstand genehmigt die Errichtung des Ehrenmals.
01.08.1920
Aus Teilen des Jünglingsvereins wird der Turnverein Moselland Kinheim gegründet, aus dem später der heutige TuS Kinheim-Kindel 1920 e. V. hervorgeht.
25.11.1923
Das Ehrenmal wird an seinem damaligen Standort neben der Kirche schräg gegenüber des heutigen Gemeindehauses "Alter Kindergarten" eingeweiht. Kurz vor der Feier verbieten die französischen Besatzer eine öffentliche Feier, so dass nur eine stille kirchliche Segnung durchgeführt wurde. Das Ehrenmal wurde von dem Traben-Trarbacher Bildhauer Bernhard Wendhut angefertigt und kostete 67 867,50 Mark.
5.6.1927
Der Jünglingsverein beteiligt sich am Festzug anlässlich der Fahnenweihe des Männergesangvereins "Eintracht" Kinheim.
28.04.1929
Das 25-jährige Stiftungsfest des Jünglingsvereins wird den wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechend in bescheidenem Rahmen gefeiert. Vor dem Ehrenmahl findet morgens eine Gedenkfeier für die gefallenen Vereinsmitglieder statt. Nachmittags ist eine öffentliche Feier im Saal der Gastwirtschaft Martin Pohl, in der die noch dem Verein angehörenden Gründungsmitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Vorsitzender des Vereins ist Aloys Adamy.
1931
1. Vorsitzender des Vereins ist Jakob Vogt, 2. Vorsitzender Johann Baptist Jacoby, Schriftführer Nikolaus Vogt, Kassierer Josef Adamy und Fähnrich Walter Roth. Beisitzer sind Josef Hoffmann und Ewald Reiss. Als Ehrenmitglieder gehören dem Verein Lehrer Gerhard Bertram Heimes, Pastor Josef Buslay, Johann Brixius (Lösnich), Matthias Rieth (Hornstorf), Nikolaus Roth, Johann Schäfer-Müllers, Johann Scheuer-Herges, Karl Kaufmann, Fr. Molitor-Reis, Heinrich Vogt-Hoffmann, Karl Reiss, Matthias Schaaf, Johann Kaufmann-Adamy, Johann Leitzgen, Johann Peter Jacoby, Peter Albert Jacoby und Martin Pohl an. Ehrenvorsitzender ist der Schneidermeister Johann Hoffmann (Landau).
08.1934
Dem Jünglingsverein wird vom damaligen Gemeindevorsteher die Benutzung des Rathaussaales zur "Abhaltung von Heimabenden" verboten. Der Verein trifft sich ab diesem Zeitpunkt im Kelterhaus des Pfarrhauses.
15.07.1937
Pastor Jakob Brill wird durch den Regierungspräsidenten Dr. Varain in Trier die Erlaubnis entzogen, in der Schule Religionsunterricht abzuhalten, da er sich weigert, die Tätigkeit als betreuender Seelsorger des Jünglingsvereins aufzugeben.
08.11.1937
Der Jünglingsverein wird aufgelöst. Die Fahne wird beschlagnahmt.
11.1937
Als Zeichen gegen das Verbot errichten die Mitglieder des daraufhin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das große weiße Holzkreuz auf dem Felsen im Rosenberg, das vom Schreinermeister Johann Kaufmann angefertigt wird. Anlässlich einer geplanten Renovierung "dieses ruhmreichen Zeichens der Vergangenheit" schreibt Pastor Otto Wendling am 05.09.1971: "1937 war dieses Kreuz errichtet worden in harter Zeit, als katholische Jugend verfolgt, ihr Vermögen beschlagnahmt, ihr Inventar eingezogen wurde. Damals hat katholische Jugend von Kinheim in der Nacht zusammen mit Kirchenvorstandsmitgliedern dieses Kreuz errichtet, damals als auch die Kreuze verhöhnt wurden und geschändet wurden. Jetzt ist noch zu lesen in dem Beton die Zahl 1937. Es ist Ehrenpflicht unserer Generation, dieses Bekenntniskreuz instand zu halten für die kommenden Geschlechter."
|
|
Dorfjugend Kinheim-Kindel e.V. Auf der Lährwiese 9 54538 Kinheim-Kindel
|
|